Schleswig-Holsteinisches Eiszeitmuseum

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Eiszeit

Eiszeitalter

Man bezeichnet einen Abschnitt in der Erdgeschichte als „Eiszeitalter“, wenn mindestens einer der Pole mit Eis bedeckt ist. Sind beide Pole eisfrei spricht man von einer Warmzeit. Wir Menschen leben also in einem Eiszeitalter!

Kaltzeit

Innerhalb eines Eiszeitalters wechseln sich Kalt- und Warmzeiten ab. Die Kaltzeiten entsprechen der „Eiszeit“ mit niedrigen Temperaturen und sich ausbreitenden Eismassen. Die letzte „Eiszeit“ war die Weichsel-Kaltzeit und ging vor etwa 11,700 Jahren zu Ende. Heute befinden wir uns in einer Warmzeit mit Temperaturen, die z. B. üppiges Pflanzenwachstum bis in höhere Breiten erlaubt.

Zeugen der Eiszeit

Überreste der letzten Eiszeit, der Weichsel-Kaltzeit, finden sich überall an der schleswig-holsteinischen Ostseeküste und im Binnenland. Die Steilküsten der Ostseeküste mit ihren meterhohen steilen Hängen sind nur ein Beispiel. Sie werden von Tills (Geschiebemergel) aufgebaut. Till enthält Material aller Korngrößen, vom Tonpartikel bis zum tonnenschweren Findling. Dieses Material stammt vor allem aus Skandinavien und vom Grund der Ostsee, welche von den Eismassen überfahren wurden.
Nicht nur, dass uns das Dasein von Steinen skandinavischen Ursprungs an der Ostseeküste einiges über die letzte Eiszeit verrät. Die Steine selbst haben eine Geschichte zu erzählen. Davon, woher sie stammen oder wie die Eismassen über sie hinweg geglitten sind und Spuren in Form von Gletscherschrammen auf dem Stein hinterließen.

Leben in der Eiszeit

Im Vorland der Eismassen wuchsen niedrige Pflanzen wie z. B. Moose und Flechten, die an kühles Klima angepasst sind. Fellnashörner, Riesenhirsche, Mammuts, Säbelzahnkatzen und der Mensch zogen auf der Suche nach Nahrung durch das karge Land.
Die frühen Menschen lebten nomadisch und machten in wärmende Felle gehüllt vor allem Jagd auf Rentiere. Als Spuren unserer Vorfahren finden sich heute meist Waffen, vor allem Pfeilspitzen aus Feuerstein.

Es schmilzt!

Einen Großteil der heutigen Landschaften verdankt Schleswig-Holstein den Kaltzeiten in der jüngeren Vergangenheit. Das östliche Hügelland und die Niedere Geest wurden wesentlich durch die letzte Weichsel-Kaltzeit geprägt, während die Hohe Geest aus Ablagerungen der vorangegangenen Saale-Kaltzeit besteht. Die Marsch ganz im Westen entstand nacheiszeitlich durch allmähliche Verlandung der Salzwiesen.
Mit dem wärmer werdenden Klima entstanden durch Verwitterung in den Landschaften verschiedene Bodenarten, die je nach Beschaffenheit z.B. für Ackerbau oder als Weideland genutzt werden.